Ein etwas unscheinbarer, verzweigter Wurzelstock kommt in diesem Jahr zu verdientem Ruhm: Der Ingwer. Frisch und geschält wird er meist als Tee, Saft oder Gewürz genossen, man kann ihn in Öl einlegen, köstlich kandieren oder als Zutat in verschiedenen Gerichten verwenden. Ingwer enthält reichlich Kalzium, Kalium und Eisen. Spannend sind auch seine ätherischen Öle: Gingerole und Shogaole sorgen für den scharfen Geschmack und die besondere Wirkung.
Ingwer aus Sicht der chinesischen Medizin
In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat Ingwer, „Sheng Jiang“, eine lange Tradition. Lebensmittel werden hier nach ihrem Temperaturverhalten und Geschmack eingeteilt – Ingwer ist der Gruppe „warm“ und „scharf-süß“ zugeordnet. Aus Sicht der TCM wirkt er vor allem auf den Funktionskreis Lunge und somit auch auf die Abwehrkräfte und den Bereich Milz und Magen (die Verdauung).
Fünf Einsatzgebiete für Ingwer:
- Ingwer wärmt und stärkt „die Mitte“: nach den Lehren der TCM die Grundvoraussetzung für eine starke Immunabwehr.
- Ein natürliches Mittel gegen Übelkeit: am besten nachgewiesen ist die wohltuende Wirkung von Ingwer bei Übelkeit, Blähungen und Darmkrämpfen.
- Wärmend bei Verkühlung: mit Hilfe von Ingwer können Sie versuchen, einen beginnenden Infekt einfach „auszuschwitzen“.
- Husten stillen: Gerade beim Atemwegsinfekten setzen die Chinesen den Ingwer gern ein, da sie ihm einen direkten Bezug zur Lunge zuschreiben.
- Bei Schmerzen: In der TCM wird Ingwer auch zur Behandlung von Kopf-, Rücken und Gelenkschmerzen angewendet. Man vermutet, dass es die enthaltenen Gingerole sind, die für die schmerzlindernde und auch entzündungshemmende Wirkung sorgen können. Ausprobieren können Sie bei Gelenkbeschwerden zum Beispiel ein Ingwerbad. Dazu einfach Ingwer in kleinen scheiben zum Badewasser geben.